Verlustaversion zwischen Oje und Juhu

von Axel Ebert • Mittwoch, 21. März 2018

Jemand schenkt mir unerwartet 100 Euro. Was für eine nette Überraschung! Kurz darauf wird mir das Geld aber wieder abgenommen. Das ist ärgerlich, und nun bin ich schlechter drauf als vor dem Geschenk. Ökonomisch gesehen ist dieses Verhalten irrational, schließlich habe ich, absolut gesehen, nichts verloren. Psychologisch ist dieser Effekt als Verlustaversion gut dokumentiert. Wir bewerten negative Ergebnisse und Verluste emotional stärker als Gewinne.

Was hat das mit Organisationen zu tun?

Jede Veränderung in Unternehmen trägt Verlustrisiken in sich, denen Mitarbeitende gerne mit Beharrungsvermögen begegnen. Appelle wie „Wir müssen agiler werden, der Mitbewerb schläft nicht“ laufen dann ins Leere. Auch, weil viele Teams bereits Erfahrung mit Change Projekten hinter sich haben. Sie wissen, es ist viel Aufwand, nicht alles läuft glatt. Der Appell an „Agilität“ bedeutet oft nur, noch schneller im Hamsterrad unterwegs zu sein. Und sie haben erfahren: Tool-Gläubigkeit und Management-Trends wie Scrum, KVP, Design Thinking und Holacracy sind keine starken Strategien, sondern stören erst einmal den eingeführten Arbeitsablauf.

Hier können 2 Fragen helfen:

  1. Was kann ein neuer Prozess vereinfachen?
    Bevor wir neue Methoden einsetzen, sollten wir Folgendes klären: Welche bürokratischen Hürden können wir abbauen? Welche Anforderungen transformieren? Ein großer Technologiekonzern verspricht: Für jede neue Regel, die wir einführen, werfen wir 2 alte Regeln über Bord. Starke Ansage.
  2. Welches realistische Ziel begeistert das Team?
    Fokussieren wir erst auf eine klare Mission, bevor wir uns mit neuen Werkzeugen beschäftigen. Commitment entsteht, wenn das Ziel verlockend ist. Veränderungsdruck alleine reicht nicht, Menschen brauchen einen alltagsfähigen Nutzen.

 

Die OTTO Versand Gruppe und andere Unternehmen zeigen beim Corporate Culture Jam eindrucksvoll, wie sie solche Prozesse offen und für jedes Team individuell angehen. Am 15. und 16. Mai sagen wir der Verlustaversion den Kampf an. Alle Infos und die Anmeldung gibt’s hier – mit dem Code ID-960 zahlen Sie bis 31. März nur 960 Euro anstatt 1060 Euro Frühbucherpreis.

 

JAM_BannerWien18_1170x150