Wie Sie Vorsätze in Taten verwandeln

von Johannes Angerer • Mittwoch, 30. Mai 2018

Vom Start, der alle zum Tanzen brachte über die 24 Keynotes und Workshops bis zum abschließenden Word (W)Rap der Teilnehmenden – das Feedback der allermeisten Gäste unseres Corporate Culture Jams in Wien war wieder sehr erfreulich: „Wow!“, „Supertoll“, „Nehme viele Impulse für meinen Alltag mit“. (Eine nette Nachlese zum JAM gibt es bei hrweb.at)

Alltag frisst Vorsatz
Wie viele andere hatte ich mir im coolen Jam-Büchlein einige Ideen notiert, die ich unbedingt umsetzen möchte. Doch wie wohl bei den meisten übernahm auch bei mir schon am nächsten Tag wieder der Alltag das Kommando – Workshop vorbereiten, Mails beantworten, Angebot schreiben, Handy klingelt, Training moderieren, … Hand aufs Herz: Wie groß ist die Chance, dass wir unseren Vorsätzen nach einer Konferenz oder einem Workshop konkrete Taten folgen lassen?

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Transferforschung: Planen verdoppelt Chancen
Sehr groß, sagt die Transferforschung, wenn man es richtig macht. Der Trick: Definiere und plane deine Schritte sofort und detailliert: Wann werde ich, wo was ganz konkret tun? „Realisierungsintention“ nennt das die Psychologie. Der Effekt ist eine doppelte bis dreifache Erfolgschance. Mehrere Studien bestätigen das.

Beispiel: Sportpsychologie.
248 junge Erwachsene nahmen an der britischen Studie von Milne et al. 2002 teil. Offizielles Thema: Man wolle die Einstellung und Verhaltensmuster junger Menschen gegenüber regelmäßigen Sport untersuchen. Zum Start füllten alle einen Fragebogen aus und gaben an, wie oft sie Sport machen. Anschließend die Intervention: Die beiden Testgruppen lasen einen Text über den Zusammenhang von Sport und Herzkreislauf-Erkrankungen, die Kontrollgruppe las drei Absätze eines Romans.

Eine Woche später dasselbe Prozedere – Fragebogen, Meldung der sportlichen Aktivitäten, Intervention. Allerdings bekam nun eine der Testgruppen eine Extra-Aufgabe: Plant Eure Sportsession. Das Ergebnis war beeindruckend; über 90 Prozent dieser Gruppe machte in dieser Woche tatsächlich Sport. In beiden anderen Gruppen waren es weniger als 40 Prozent.

Geplant – getan
Dass die Realisierungsintention wirklich funktioniert, kann ich bestätigen: Für meinen wichtigsten JAM-Vorsatz habe ich schon auf dem Nachhauseweg genau geplant, wie ich diese Idee in meinen nächsten Workshop mit Führungskräften einbaue. Der war letzte Woche. Hat super geklappt.

Also dann, ran an den Plan!

Ich wünsche Ihnen gutes Gelingen und freue mich, wenn Sie Ihre Umsetzungs-Erfahrungen mit uns teilen.

Johannes AngererJohannes Angerer