4 Tipps für Online-Zusammenarbeit im Employer Branding

von Ralf Tometschek • Montag, 23. März 2020

1. Die liebe Technik

Meist richten wir uns nach den Systemen, die unsere Kunden im Einsatz haben. Oft sind das die Klassiker wie WebEx, heute aber auch Teams oder Zoom. Letzteres bietet auch eine passable kostenfreie Variante. Wir selbst sind intern zum Beispiel mit Teams unterwegs, weil es den mächtigen Microsoft-Hintergrund liefert – hat auch der Kunde Teams im Einsatz, können wir direkt zusammenarbeiten. 

Obwohl die meisten dieser Plattformen auch Abstimmungstools mitliefern (“Polling”), setzen wir lieber auf Mentimeter oder neuerdings auf Kundenwunsch auch auf Slido. Damit gestalten wir die Frage-Sessions in Fokusgruppen und Workshops sowohl strategisch als auch kreativ. 

Und die Leute lieben es, über ihr Smartphone mitzustimmen, ohne dass gleich ein Alpha-Tier die Diskussion an sich reißt. Die Ergebnisse sind damit auch gleich zu einem guten Stück dokumentiert. Wer Mentimeter oder Slido einsetzt: Informieren Sie die Teilnehmenden unbedingt vorab, dass sie ihr Smartphone für Interaktionen brauchen werden. 

Tipp: Technik einen Tag vorher schon im Probelauf checken und auch das Meeting so anberaumen, dass vorab 5 bis 10 Minuten fürs Einrichten des technischen Equipments aller Teilnehmenden bleiben. Wir arbeiten online schließlich in verschiedenen Zeitzonen und mit unterschiedlichen Bandbreiten. 

2. Die richtige Dauer

Tendenziell halten wir z. B. Fokusgruppen online um eine halbe Stunde kürzer als die in der “Classroom”-Situation. Denn: Das Fokussieren auf den Bildschirm, das Wechseln der Sprechbeiträge und das eine oder andere Hintergrundgeräusch sowie die unterschiedliche Tonqualität sind schon etwas anstrengender. Also: 2,5 Stunden statt 3 sind hier Standard. 

In 2,5 Stunden bringt man rund 5 bis 6 Fragen unter, die man abfragen und dann intensiv diskutieren kann. Weniger ist hier mehr. Klassiker sind natürlich Fragen zu Stärken und Schwächen, aber auch zur Zukunft. Der Kreativität im “Wie” sind auch dank der Technik kaum Grenzen gesetzt. 

Auch bei Workshop-Gruppen sind wir meist etwas kürzer als “offline”, eher 3,5 Stunden statt der üblichen 4 Stunden. 

Tipp: Ablenkungen möglichst von vornherein “ausschalten”, Smartphones auf leise, Fenster schließen und auch visuelle Ablenkungen vermeiden. Ein neutraler Hintergrund ist besser als ein bunter – eine weiße Wand hinter dem Moderator besser als Vasen und Bücher. Das richtige Licht ausprobieren – wir checken das am PC/ Laptop immer mit der Kamera im Selfie-Modus, oder mit dem Smartphone. Oder überhaupt: Sich nach der Vorstellungsrunde darauf einigen, dass alle das Video ausschalten – hilft auch der Bandbreite.

3. Die beste Zeit

Das ist insofern “einfach”, als man sich nach den Zeitzonen richten muss. Meist ist es für jemand dann eben früh oder auch spät – ideale Zeiten gibt’s wahrscheinlich nicht immer. Heute Morgen habe ich z.B. mit Südafrika und Vietnam gesprochen – da koordiniert uns häufig ohnehin der Kunde. 

4. Die notwendige Präzision

Klarheit in den Fragen und Aufgaben – damit die Teilnehmenden jederzeit wissen, was von ihnen gerade gefragt ist. Nachfragen ist hier einfach durch das Überlappen der Sprechbeiträge nicht so einfach handhabbar wie im Miteinander vor Ort. Daher sollen die Anleitungen beispielsweise auf Mentimeter so präzise sein, dass alle ohne weiteres Grübeln ihre Meinungen und Einschätzungen ins Smartphone eintippen können. 

Tipp: Die Post-it-Logik aus dem Trainingsraum ist nicht immer die des Online-Tools wie Mentimeter. Daher: Gut überlegen, wie man am besten mit offenen und geschlossenen Fragen umgeht, wie man die von Mentimeter vorgegebenen Möglichkeiten bestmöglich nützt. Einer unserer Favoriten ist die “Grid-Frage” nach dem, was sich die Leute wünschen, und dem, was davon tatsächlich vorhanden ist. 

Soweit unser Schulterblick für heute. Wenn Fragen auftauchen, gerne eine Nachricht senden. Oder zum Smartphone greifen. Nutzen wir die Krise als Turbo fürs digitale Arbeiten! 

Ralf Tometschek