Wie Wissenschaft Ihre Arbeitgebermarke stärkt

von Johannes Angerer • Montag, 20. April 2020

Wir entwickeln leistungsorientiertes Employer Branding

Mehr passende Menschen anziehen. So lautet üblicherweise ein zentrales Ziel von Employer Branding Projekten. „Passend“ meint dabei fast immer den „Cultural fit“. Menschen, die die Werte des Unternehmens teilen, die gut zur Firmenkultur passen. Das ist wichtig, keine Frage. Kaum beachtet wird aber eine andere Passung: Die psychische Passung zwischen konkretem Job und Mensch. Eigentlich seltsam, denn diese ist in der Arbeits- & Organisationspsychologie sehr umfangreich untersucht und hochrelevant. Wir finden, es ist höchste Zeit, auch diesen wichtigen Aspekt ins Employer Branding zu bringen. Daran arbeiten wir seit einigen Monaten intensiv mit dem Arbeits- & Eignungspsychologen Roland Kreuscher.

Person A liebt Überraschungen, Abwechslung aktiviert sie. Für B ist alleine der Gedanke daran ein Graus. Person B bringt tolle Leistung, solange die Dinge berechenbar bleiben. Irgendwo zwischen diesen beiden Polen, der sogenannten „Umstellungsbereitschaft“, liegen wir alle. Bei Erwachsenen verändert sich diese und einige andere grundlegende psychische Eigenschaften kaum noch.

Pro Tag bis zu 300 Euro Minderleistung durch fehlende Passung

Auch jeder Job bringt ein spezifisches psychisches Leistungsprofil mit sich. Wie groß ist die Chance für Person B, mit ihrer geringen Umstellungsbereitschaft im Projektmanagement große Erfolge zu feiern? Fakt ist: Fehlende psychische Passung bringt den Menschen Leid: Trotz Anstrengung wenig erfolgreich zu sein, frustriert und kann krank machen. Viel Geld kostet sie aber auch den Unternehmen, bis zu 300 Euro Minderleistung pro Tag und Arbeitsplatz, sagt Kreuscher nach über 20 Jahren Praxiserfahrung in diesem Thema.

Diese psychischen Leistungsprofile von Schlüsseljobs werden wir nun bei der Entwicklung von Arbeitgebermarken berücksichtigen. Damit schaffen wir einen klaren Rahmen für eine Candidate Journey, die verstärkt Menschen mit passenden psychischen Eignungsprofilen anzieht. Menschen, die deshalb in den zuvor “durchleuchteten” Schlüsseljobs mehr leisten können. Aus diesem Grund nennen wir es auch leistungsorientiertes Employer Branding.

Kooperation bringt valide Leistungsprofile und wirksamere Jobinserate

Das neue Modul verlangt kaum Mehraufwand: In der Analysephase untersuchen wir relevante Schlüsseljobs und leiten daraus psychische Leistungsprofile ab. Praktischer Nebeneffekt: Gleichzeitig entwickeln wir auch detaillierte Jobprofile für wirksamere Ausschreibungen. Roland Kreuscher begleitet Unternehmen in Folge gerne bei der Etablierung eines wissenschaftlich fundierten und praktisch effizienten Auswahl- und Einstellungsprozesses.